Karl Bernhard Hundeshagen, Professor und Theologe der deutschen reformierten Kirche, geboren am 10.1.1810 in Friedewald/Hessen, gestorben am 2.6.1872 in Bonn, studierte bereits mit 15 Jahren Philologie in Gießen, bald darauf Theologie mit dem Schwerpunkt auf Kirchengeschichte. 1829 ging er vorübergehend nach Halle/Saale, um sein Studium dort zu beenden. Er war in Gießen wegen seiner Beziehung zur Burschenschaft, die seit der Ermordung des Dichters Kotzebue 1819 verboten war, zwangsexmatrikuliert worden. 1830 kehrte er jedoch als Privatdozent wieder dorthin zurück. Nach seiner Habilitation erhielt er 1834 einen Lehrstuhl als Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte an der neu gegründeten Universität Bern, die er ab 1841 auch leitete. Von 1847-67 war er dann Professor für Kirchengeschichte und Neues Testament in Heidelberg. Von 1867 bis zu seinem Tode lehrte er an der Universität Bonn.

Im Nachlaß befinden sich Teile, die ganz offensichtlich aus dem Nachlaß des Professors für Altes Testament in Halle, Eduard Riehm (1830-1888) stammen. Hierzu gehören die Briefe, die Karl Bernhard Hundeshagen an Riehm schrieb (Yi 8 I 1-90) sowie die Briefe von Charlotte Hundeshagen, einer Schwester von Karl-Bernhard Hundeshagen, an Eduard Riehm (Yi 8 I 91-95), ebenso die Vorlesungsmanuskripte Yi 8 II, 1-3. Zu dieser Sammlung gehören noch zwei Vorlesungsmanuskripte Riehms - "Die Johanneischen Briefe", begonnen 6.5.1859, 21.10.1861 + 8.5.1886; "Der Hebräerbrief", gehalten in den Jahren 1858-1884 -. Beide Manuskripte sind zusammengebunden (Bibliothekseinband; Rückenetikett: Riehm, Vorlesungen über die Johanneischen Briefe) und haben die Signatur Yc 4° 29 erhalten. Im Eingangsbuch 1897/98 sind unter der Nr. 24 die Briefe Hundeshagens an Riehm sowie unter der Nr. 317 die beiden Vorlesungsmanuskripte verzeichnet. Riehm und Hundeshagen waren eng befreundet, so daß man davon ausgehen kann, daß mit dem Nachlaß Riehms auch der Nachlaß von Karl Bernhard Hundeshagen in den Jahren 1897/98 in die ULB Halle gelangte. Beide Nachlässe wurden nicht voneinander getrennt und erhielt die Signatur Yi 8, Ausnahme: die beiden neutestamentlichen Vorlesungsmanuskripte von Riehm. Die Signatur Yi 8 weist den Nachlaß auch in dem Verzeichnis "Gelehrten- und Schriftstellernachlässe in den Bibliotheken der Deutschen Demokratischen Republik", Teil I, Berlin 1959, auf S. 48, Nr. 304 - mit Hinweis auch auf Eduard Riehm - nach.

Umfang: 8 Kästen, davon 2 Kästen Korrespondenz [1840-1871]

Zeitlicher Umfang: 1840-1884


Inhalt: Henning
HTML: Wippermann / 04.10.2000