Der Geograph Otto Schlüter wurde am 12.11.1872 in Witten geboren und starb am 12.10.1959 in Halle (Saale). Otto Schlüter studierte von 1891 bis 1898 u.a. Geographie, Geologie, Mineralogie und Philosophie in Freiburg (im Breisgau) und später in Halle und Berlin. Sein Studium schloß er 1896 mit einer Promotion zur Siedlungsgeographie ab. 1906 habilitierte Otto Schlüter ebenfalls mit einer siedlungsgeographischen Arbeit. Darauffolgend wirkte Otto Schlüter von 1906 bis 1909 als Privatdozent an der Universität Berlin und von 1909 bis 1911 an der Universität Bonn. 1911 wurde er als ordentlicher Professor der Geographie an die Universität in Halle berufen. 1938 wurde Schlüter emeritiert und 1948-1951 erneut mit einer Professur für Geographie der Kulturlandschaft und für Methodik der Geographie betraut. 1952 erhielt er den Titel Dr. rer. nat. h.c. von der Universität Leipzig.
Schlüter war Mitglied mehrerer geographischer Gesellschaften und Vereine für Erdkunde; er war ordentliches Mitglied der Akademie der Naturforscher (Leopoldina-Carolina) in Halle, wurde 1943 Vizepräsident und war 1952/53 Präsident der Leopoldina.
Otto Schlüter war ein Begründer der modernen Anthropogeographie, vor allem der Siedlungsgeographie. Der Schwerpunkt seiner Forschung lag in der Genese der Kulturlandschaft, ihre Physiognomie und die Altlandschaft. Neben einer Vielzahl von Publikationen wirkte Otto Schlüter als Herausgeber des "Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes".
Bei dem Nachlaß wurde ein mit Bleistift geschriebener Zettel vorgefunden (liegt in Kapsel 1), der mehr Manuskripte nachweist als tatsächlich vorhanden sind. Auf dem Zettel steht: erhalten 1959. In den Zugangsjournalen 1959 -1961 wurde jedoch k e i n e Eintragung darüber ermittelt. Die fehlenden Manuskripte (13 Faszikel) wurden am 17. Juli 2000 von Dr. Christian August, Klausenerstr. 5 48151 Münster der ULB übergeben.
Die Schriftstücke befanden sich in Quartkapseln; die Mehrzahl der Manuskripte ist mit einer weißlichen Papierhülle mit Titelaufschrift von Schlüters Hand umgeben. Die Aufschrift stimmte jedoch nicht immer mit dem Inhalt überein. Da Schlüter oft Veränderungen innerhalb der Vorlesungstexte vorgenommen und Seitenzahlen korrigiert oder Vorlesungsteile durch Einschübe weiterer Manuskriptblätter verändert hatte, gestaltete sich die Ordnung sehr schwierig; ein Teil der Manuskripte wurde in der vorgefundenen Ordnung belassen.
Der Nachlaß erhielt die Signatur: Yi 34.
Umfang des Nachlasses: 9 Archivkartons 2°
Zeitraum: ca. 1906 - 1947
Inhalt: Henning
HTML: Wippermann / 30.07.2002